Sonntag, 1. Februar 2009
Frust macht hässlich
als ich vor drei jahre nach kreuzberg gezogen bin (für eine bessere soziale anbindung), war hier noch nichts. ich bin den kottbusser damm entlang gelaufen, und war trotz paarunddreißig mit meinem (ewig)junggebliebenenstyling deutlich markiert und in der erscheinung einer der jüngsten. wirklich, kaum zu glauben, man hat kaum junge menschen auf der strasse gesehen (außer türkischen jungs). als es dann langsam los ging, so vor zwei jahren, war mein gedanke "in 1 1/2 bis 2 jahren werden hier die ersten frauen unterwegs sein, die sich vielleicht für mich interessieren könnten". weit gefehlt, wenn ich auch den hype ahnen konnte, hatte ich nicht damit gerechnet, dass die (teilweise tatsächlich interessanten) frauen, die jetzt in den kiez strömten, prinzipiell und absolut 100%-ig nicht auf genau meinen typus stehen werden. definiert in negationen, bin ich weder latino (noch -afin), habe keinen bart, nicht mal haare auf der brust, und mein machismus ist irgendwann mal einer vorstellung von der gleichberechtigung von mann und frau zum opfer gefallen. der jetzt hier so gängige typus war definitiv nie das, was ich sein wollte, und die frauen, mit denen alles gut war, haben das sehr genau verstanden (und fanden's gut).
jetzt denke ich, die norm wird mit der zeit verwischen, auch wenn ich noch kaum andere typen wie mich hier sehe. in einem jahr sowas werde ich einen laden betreten können, und mit mehr resonanz als im besten falle einer neutralen rechnen können.
was habe ich eigentlich getan, um dieses beschissene drecksleben zu verdienen

selbstmitleid? oh ja, auf jeden fall. ich weiß nur nicht, was ich noch tun soll (außer, jetzt doch, zu flüchten, drei jahre verloren)